Gedünsteter Zwiebelrostbraten

Der Zwiebelrostbraten ist ein klassisches Sonntagsgericht der Wiener Küche, aber er ist nicht nur in Wien zu finden. Auch im Schwäbischen gibt es den Zwiebelrostbraten, dort wird er allerdings meist mit Spätzle serviert. In meiner Variante machen wir einen gedünsteten Zwiebelrostbraten, das heisst wir braten das Fleisch zuerst an und dünsten es dann lange Zeit weich. Ich verspreche euch, er wird butterweich.

Geschichtlich kann ich euch leider nicht viel zum Zwiebelrostbraten erzählen, da ich leider nichts herausgefunden habe.

Mein Freund Wei hat sich letztens diesen Klassiker der Wiener Küche gewünscht und das habe ich mir prompt zum Anlass genommen es nur für euch online zu stellen.

copyright Thomas Grosmann

Was mich immer abgeschreckt hat von so Sonntagsklassikern, ist, dass ich gedacht hatte, man bräuchte enormes Wissen und oder sehr viel Zeit. Aber wisst ihr was? In beiden Aspekten kann ich euch beruhigen. Dieser Braten ist einerseits wirklich easy gemacht, aber auch ein bisschen große Kochkunst.

Bei mir gibts neben den verpflichtenden Röstzwiebeln auch noch gute Braterdäpfel dazu und ein Gurkerl zum Abrunden. Und jetzt… starten wir los.

copyright Thomas Grosmann

Zutaten

für 2 Portionen

  • 4 Rindschnitzel
  • 2 mittelgroße Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 TL Senf
  • 2 EL Butter
  • 250g Erdäpfel
  • 6 EL Mehl
  • 4 EL Paprikapulver
  • 200ml Rotwein
  • 400ml Rindssuppe
  • Salz, Pfeffer
  • Fett zum Frittieren

Zubereitung

Wie schon so oft gesagt,… für die Zubereitung braucht ihr nicht viel Können, eigentlich nur etwas Geduld. Beginnen wir damit die Zwiebel und den Knoblauch zu schälen. Den Zwiebel schneiden wir dann in dünne Ringe. Ich habe hierzu eine Hobel verwendet, um gleichmäßig schöne Ringe zu schneiden. Ebenso könnt ihr den Knoblauch fein hacken und gemeinsam mit den Zwiebelringen zur Seite stellen.

Senf als wichtiger Geschmacksgeber

Nun nehmt ihr die Rindschnitzel zur Hand. Natürlich könnt ihr auch Rostbraten und dergleichen nehmen, wenn euch das besser schmeckt. Mir persönlich reicht die Qualität der Schnitzerl.

Diese bestreichen wir auf beiden Seiten mit etwas Senf und würzen sie mit Salz und Pfeffer. Wie in vielen Rezepten steht, man sollte das Fleisch einschneiden und zusätzlich mit Mehl stauben, aber das muss in meinem Rezept nicht sein. Denn ein Teil des Zwiebels wird dafür sorgen, dass unser Saft schön sämig wird.

copyright Thomas Grosmann

Zeit zum WEICHdünsten

Die Schnitzerl braten wir nun von beiden Seiten scharf in der Butter an. Es sollten Röstaromen entstehen und das Fleisch soll gut Farbe annehmen. Ist dies passiert, die Schnitzerl kurz aus der Pfanne nehmen. In derselben Pfanne braten wir nur 1/3 des zuvor geschnittenen Zwiebels und den Knoblauch an, löschen ihn mit Rotwein ab und fügen die Suppe hinzu. Nochmals leicht mit Salz und Pfeffer würzen. Die angebratenen RIndschnitzerl zurück in die Pfanne geben und auf kleiner Flamme gut 90 bis 120 Minuten weich dünsten.

In der Zwischenzeit bereiten wir die Röstzwiebeln und Erdäpfel vor.

Mein persönlicher Tipp: die Zwiebel müssen nun in Mehl und Paprika gewälzt werden, nämlich in 2 EL Mehl und 1 EL Paprikapulver. Am besten funktioniert das in einem Frischhaltebeutel – siehe das Bild links. So vermengt sich alles gut und ich mach keinen zusätzlichen Schmutz.

Bloß nicht zu viel des Guten

Die Erdäpfel kochen wir etwas vor. Ich schäle Erdäpfel sehr selten, da ich den Geschmack der Schale auch gerne hab. Viertelt oder schneidet die Erdäpfel nach Wahl klein und kocht sie gut 15 Minuten fast durch, aber bloß noch nicht ganz durchkochen – das wäre zu viel des Guten. Sie dürfen euch nicht zerfallen. Diese seihen wir dann ab und wälzen sie, wie die Zwiebeln in dem restlichen Mehl und Paprika.

Schaut dazwischen immer wieder zum Fleisch in die Pfanne. Die Flüssigkeit sollte sich leicht einreduzieren aber nicht verkochen. Der Zwiebel sorgt dafür, dass die Konsistenz der Sauce cremig wird.

Nach gut 90 Minuten Kochzeit der Rindschnitzerl könnt ihr beginnen den Zwiebeln und die Erdäpfel zu frittieren.

Setzt einen Topf mit Öl auf und erhitzt es. Achtet aber darauf, dass das Öl nicht zu heiss wird. Frittiert zuerst den Zwiebel und dann die Erdäpfel. Der Zwiebel benötigt gut 10 Minuten bis er knusprig gebacken ist, die Erdäpfel eine Spur länger.

Werft einen Blick in die Pfanne und schmeckt die Sauce des Zwiebelrostbratens nochmals ab.

Und dann geht es schon ans Anrichten. Legt die Zwiebelsrostbratenscheiben auf den Teller, gießt etwas vom Safterl darüber und gebt Röstzwiebeln oben drauf, die Erdäpfel platziert ihr daneben. Zum Abrunden könnt ihr noch ein Fächergurkerl dazu geben.

Und was sagt ihr, geht doch eh recht einfach oder? Eure Bekochten werden euch um das Essen beneiden! Apropos… In der Zwischenzeit, während das Fleisch dünstet, habt ihr Zeit mit eurer Familie zu verbringen. Und nicht vergessen, der Rest vom Rotwein gehört… richtig! Natürlich zum Essen serviert.

Für mehr Rezepte und Rezeptideen schaut gerne in meinem Instagram-Profil vorbei.

Zubereitungszeit: 150 Minuten


Suchst du noch Ideen für deine nächste Hauptspeise?

Und hier findest du noch ein paar Rezepte aus der klassischen Wiener Küche:



Kommentar verfassen